Samstag, 26 Januar 2019 12:15

104. Generalversammlung der Hochalpines Institut Ftan AG


Die im Schuljahr 2016/17 eingeläutete Strategie der Internationalisierung des Bildungsangebots am Hochalpinen Institut Ftan (HIF) wurde im Laufe des Schuljahres 2017/18 weitergeführt.

Die im Schuljahr 2016/17 eingeläutete Strategie der Internationalisierung des Bildungsangebots am Hochalpinen Institut Ftan (HIF) wurde im Laufe des Schuljahres 2017/18 weitergeführt. Es fanden Schulbesuche für die IBDP Kandidatur und für die IGCSE Zertifizierung statt, die bilinguale Sekundarschule Deutsch/Englisch wurde aufgesetzt, personelle Umstrukturierungen und betriebliche Anpassungen folgten. Gegen Ende des Schul- und Geschäftsjahres erteilte der Kanton Graubünden dem HIF die Bewilligung zur Einführung der zweisprachigen Matura Deutsch/Englisch, die auf Schuljahr 2019/20 in Kraft tritt. Trotz der Aufhebung des Obligatoriums für den Unterricht in Rätoromanisch wird am HIF durch die Möglichkeit der Wahl von Romanisch als zweiter Landessprache oder als Freifach weiterhin ein wesentlicher Beitrag zur Förderung der für die Region so bedeutsamen Sprache geleistet.

Das Schuljahr 2017/18 war geprägt von eindrücklichen schulischen, sportlichen und musikalischen Höhepunkten. Einerseits konnten sich die Maturandinnen und Maturanden über gute bis sehr gute Leistungen freuen, andererseits war die Sportklasse wiederum mit starken Teams in den Sportarten Biathlon, Eishockey, Langlauf sowie Ski Alpin und Snowboard Alpin und Freestyle an regionalen und nationalen Wettkämpfen mit 12 Medaillen an den Schweizer Meisterschaften, davon vier Titeln, vertreten. Das ehrgeizige Projekt, das Kult-Musical «Mamma Mia» im HIF auf die Bühne zu bringen, wurde zu einem vollen Erfolg und begeisterte an zwei Abenden das Publikum aus der Region.

Ein sportliches Highlight waren für das HIF die Olympischen Winterspiele im Februar 2018 in Pyeongchang, wo nicht weniger als sechs Olympionikinnen und Olympioniken aus der Region stammten und/oder ihre Ausbildung am HIF absolviert hatten, darunter die zwei Olympiasieger Dario Cologna und Nevin Galmarini. Das HIF zählt damit zu den erfolgreichsten Schweizer Sportschulen.
Die Rekrutierung von Schülerinnen und Schülern (SuS) musste sich für das Schuljahr 2017/18 auf den stark umkämpften Schweizer Markt fokussieren. Die Schülerzahlen konnten trotz des Abgangs einer grossen Maturaklasse per Ende Schuljahr 2016/17 gehalten werden. So starteten 79 SuS ins Schuljahr 2017/18, Ende Schuljahr waren 83 SuS eingeschrieben. Das Internat war zu diesem Zeitpunkt nach wie vor nicht ausgelastet.

Der Betriebsertrag konnte um 8.3% auf CHF 3'595'334 gesteigert werden, was sich bei praktisch gleichbleibenden Kosten in einer leichten Verbesserung des betrieblichen Ergebnisses vor Zinsen und Steuern (EBIT) niederschlug. Dieses konnte um 11.4% auf minus CHF 1'966'047 verbessert werden. Die Kosten für die Neupositionierung der Schule und die Einführung der internationalen Lehrgänge wurden dabei wiederum als ausserordentlicher Aufwand verbucht. Dank der im Juli 2017 durchgeführten Kapitalerhöhung und der Auflösung von stillen Reserven ist die Bilanz per 31. Juli 2018 intakt.

Zur Finanzierung des Turnarounds wurde ein genehmigtes Kapital von CHF 1'190'500 geschaffen, das mit der Ausgabe von neuen Aktien im Folgejahr einen finanziellen Zufluss von CHF 2 Mio generierte. Zudem wird der Generalversammlung 2019 beantragt, weiteres genehmigtes Kapital in der Höhe von CHF 1.9 Mio zu schaffen, um die Finanzierung des Turnarounds soweit notwendig sicherstellen zu können.

Ende Schuljahr 2017/18 entschied sich Frau Dr. Elisabeth Steger Vogt aus persönlichen Gründen eine neue berufliche Herausforderung anzunehmen. Der Verwaltungsrat konnte das erfahrene Ehepaar Beat und Ursula Sommer für das HIF gewinnen, die dank langjähriger Führungserfahrung, auch im Ausland, das nötige Rüstzeug für eine erfolgreiche Entwicklung des HIF mitbringen.

Die Internationalisierung und die Vermarktung der neuen Lehrgänge werden mehr Zeit brauchen, als ursprünglich angenommen. Dies hat direkte Auswirkungen auf das laufende Geschäftsjahr 2018/19, für welches aufgrund praktisch unveränderter Schülerzahlen gegenüber dem Vorjahr nochmals ein Verlust erwartet wird. Für Schuljahr 2019/20 wird mit einer schrittweisen Zunahme der Schülerzahlen gerechnet, wobei die nachhaltige Internationalisierung weiterhin Zeit und Geduld beanspruchen wird. Verwaltungsrat und Direktion sind jedoch zuversichtlich, den Turnaround bewältigen und das Hochalpine Institut Ftan auf den Erfolgspfad zurückführen zu können.

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