Der Verwaltungsrat des Hochalpinen Instituts Ftan hat die nötigen strategischen Entscheide gefällt, um den Erfolg der Traditionsschule langfristig zu sichern. Themen wie nachhaltige Entwicklung, Eigenverantwortung und Sport sowie die regionale Verankerung rücken ab Schuljahr 2022/23 noch stärker in den Vordergrund.
Ftan, 10. August 2021. - Im März 2021 hat Dulwich College International die Aktienmehrheit des Hochalpinen Institut Ftan (HIF) übernommen und so die finanzielle Zukunft der Schule gesichert. Damit stiess das HIF zu einer weltweiten Familie von internationalen Schulen mit einer klaren Ausrichtung: Mit einer ganzheitlichen, interdisziplinären Ausbildung sollen junge Menschen motiviert und befähigt werden, ihren persönlichen Beitrag zu einer nachhaltigen Entwicklung zu leisten. Im Zentrum stehen sowohl fachliche Kompetenzen und Wissen, wie auch die persönliche Entwicklung der Schülerinnen und Schüler.
Nun hat der Verwaltungsrat des HIF das bestehende Bildungsangebot diesen Grundsätzen angepasst. Zentral ist dabei weiterhin das Gymnasium, dessen Programm über den kantonalen Leistungsauftrag hinaus mit neuen Themen und Modulen ergänzt wird. So sollen die Studierenden am Gymnasium selbständig über mehrere Monate hinweg ein «Herzensprojekt» mit Bezug zu aktuellen Themen aus den Bereichen Gesellschaft oder Ökologie verfolgen. Dabei wird auf dem bestehenden Leadership & Personality-Programm aufgebaut. Neben Rätoromanisch, Italienisch und Französisch wird zudem neu das Freifach Mandarin angeboten. Zudem werden auch Aktivitäten in der freien Natur sowie Sport integraler Bestandteil des Gymnasiums.
Nachhaltiges Lernen in der Engadiner Natur
Ein weiteres Kernstück der neuen Strategie ist das schweizweit einzigartige Impulsprogramm «Ignite», das sich als anspruchsvolles akademisches Programm an Studierende im 9. Schuljahr richtet. Über erlebnisbasiertes Lernen in der Engadiner Bergwelt sollen zwischenmenschliche Fähigkeiten, der Sinn für ökologische und gesellschaftliche Zusammenhänge sowie das eigene Verantwortungsbewusstsein gefördert werden. Dank «Ignite» werden ab dem Schuljahr 2022/23 bis zu 70 zusätzliche Schülerinnen und Schüler aus den asiatischen Partnerschulen das HIF besuchen.
Auch der Lehrplan des International Baccalaureate (IB) wird mit Themen wie Kunst, Musik und Wissenschaften ergänzt. Die Universitäts- und Karriereberatung wird auf drei Jahre erweitert. Den Schülerinnen und Schülern wird zudem die Möglichkeit geboten, Matur und IB gleichzeitig zu absolvieren. Schliesslich soll dem Sport künftig eine grössere Bedeutung zukommen. In Zusammenarbeit mit verschiedenen Vereinen in der Region wird das Leistungssportangebot ausgeweitet und für alle einheimischen Jugendlichen zugänglich sein.
Jon Peer, Verwaltungsratspräsident der Hochalpinen Institut Ftan AG, sagt dazu: «Gerade einheimischen Jugendlichen eröffnen diese neuen Angebote die einmalige Chance, sich in ihrer Ausbildung internationaler auszurichten und in Zukunft weltweit in sozialen und ökologischen Themen ihren Teil der Verantwortung zu übernehmen.» Und Christian Gürtler, Vizepräsident des Verwaltungsrats der Mehrheitsaktionärin, ergänzt: «Diese Bildungsangebote stellen für das HIF eine Chance dar, sich in der schweizerischen und europäischen Bildungslandschaft zu positionieren und zu etablieren. Denn das ganzheitliche und konsequent auf eine nachhaltige Entwicklung ausgerichtete Bildungsprogramm ist in der Schweiz einzigartig.»
Fokus aufs Gymnasium, Schliessung der Sekundarschule
In Absprache mit den Gemeinden der Region hat der Verwaltungsrat entschieden, den Fokus ganz auf die gymnasiale Ausbildung mit Matur, IB und dem Programm «Ignite» zu richten und die Sekundarschule nur noch für die Gruppe von aktuell acht Schülerinnen und Schüler weiterzuführen. Neue Schülerinnen und Schüler werden keine mehr aufgenommen, da es für sie in der Region genügend Angebote gibt. Das Leistungssportangebot am HIF steht aber auch jenen einheimischen Jugendlichen zur Verfügung, die eine andere Schule als das HIF besuchen.
Rückzahlung des Darlehens an die Gemeinde
Der Verwaltungsrat des HIF dankt der Gemeinde Scuol für die wichtige finanzielle Unterstützung mit dem mehrjährigen Darlehen über drei Millionen Franken. Er hat beschlossen, das Darlehen fristgerecht bis Ende Jahr zurückzuzahlen. Im Gegenzug soll die Gemeinde Scuol auf das Kaufrecht und das Vorverkaufsrecht verzichten. Das HIF wird auch in die Infrastruktur investieren. In einem ersten Schritt sind umfangreiche Renovationsarbeiten im alten Teil der Schule vorgesehen. In einem späteren Zeitpunkt soll die Infrastruktur erweitert werden. Dafür sollen auch Neubauten geplant werden.